Viele Menschen arbeiten Tag für Tag in einem Job, der wenig bis keine Freude bereitet. Von einem Beruf zu sprechen ist nicht ganz passend. Im Wort Berufsteckt ja das Wort "Ruf". Man ist zu etwas berufen. Warum also tun wir Menschen nicht einfach das, zu was wir uns berufen fühlen? Warum quälen sich so viele damit herum einer Tätigkeit nachzugehen, die keinen Spass macht?
O.K. Die Realisten werden sagen bzw. fragen: "Was heißt hier Spass? Arbeit ist nicht dazu da Spass zu haben, sondern das Leben zu finanzieren, und das geht wohl schlecht, wenn ich meinem Hobby fröne. Wo kämen wir denn dahin, wenn jeder nur noch das tun würde, was ihm oder ihr Spass macht?"
Wir setzen also voraus, dass die Dinge, die Spass und Freude machen, uns nicht ernähren können und uns keine Sicherheiten bieten. UND ... wir auch davon ausgehen, es annehmen, dass Arbeiten, die wir selbst nie im Leben machen wollen würden, auch andere nie machen wollen würden.
Ein gern hervorgebrachtes Argument, warum es unmöglich ist "sein Ding" zu machen, ist jenes, dass es dann niemanden mehr geben würde, der die Abwasserkanäle reinigt. Es gebe auch keine Putzfrauen mehr - eben Menschen, die Arbeiten verrichten, welche in unserer Gesellschaft wenig angesehen sind.
Stimmt das wirklich? Woher wollen wir das wissen?
Wenn jeder, der seine Berufung gefunden hat, diesem Ruf auch folgen würde, dann wäre vieles leichter.
Die Arbeit wäre keine Arbeit mehr, sondern eine Beschäftigung, die etwas erschafft. Man wäre in einem Flow Zustand, d.h. man würde von Morgens bis Abends etwas erschaffen wollen, ohne dass man merkt wie schnell die Zeit vergeht. Die Qualität und Quantität würde rasant ansteigen, weil das was man tut, man(n) auch mit Leidenschaft tut.
Jeder hätte etwas anzubieten, was ein anderer brauchen kann. Dieses Produkt, diese Dienstleistung würde sehr wertvoll sein, denn man hat sein Herz hineingelegt.
Wir leben in einer kapitalistischen Welt. Was heute zählt ist der Profit. Wenige Arbeiter, die in wenig Zeit, für wenig Lohn, viel Leistung erbringen sollen, damit einige wenige davon profitieren (irgendwie ein Ungleichverhältnis). Man sagt dann noch, dass es ja auch den Menschen wieder zugute kommt, da Arbeitsplätze geschaffen werden... Die Frage ist nur: unter welchen Bedingungen?
Wer bestimmt eigentlich, wie wertvoll eine Arbeit ist? Ich meine im Sinne von Geldwert?
Wenn jemand die Muse und das Bestreben hatte zu studieren, so hat er schon gleich einen anderen Stellenwert als jemand, der eine Lehre absolviert hat. (!?)ODER
Eine Altenbetreuerin verdient gerade mal so viel, dass sie über die Runden kommt, aber ein Bänker, der mit dem Geld anderer Menschen spekuliert wird fürstlich belohnt. (!?)
Wer genau schreibt es vor, welche Berufe wie viel WERT haben??
Komischerweise haben die Berufe, die mit Menschlichkeit und Lebens -WERT zu tun haben den geringsten Verdienst (kommt von verdienen!- ein Farce-Wort) und etwas, das nichts zum Wohle der Menschen beiträgt einen sehr hohen. Damit meine ich zum Beispiel, dass Geld nicht im Stande ist, einem Kind eine Geschichte vorzulesen, während die Eltern bei der Arbeit sind. Es sind Menschen, denen wir unsere Kinder anvertrauen. Kindergarten-tanten/betreuerinnen, die (wie ich finde) eine große Verantwortung tragen.
Ist das der Grund, warum DU nicht Deine Berufung lebst?
Eine weitere Frage ist dann: "Welche Wertevorstellung hast Du? Was ist Dir wichtig? Was glaubst Du zählt am Ende des Tages?"
Wer sich jetzt sagt: "Ja, wenn ich wüsste was denn meine Berufung ist..." dem sage ich:
Wenn Du etwas tust, das Dir Spass machtWenn Du etwas tust, wo die Zeit wie im Fluge vergehtWenn Du etwas tust, das Dir leicht fällt - es für Dich selbstverständlich istWenn Du Dich dabei gut fühlstWenn Du es am liebst immer machen wollen würdestWenn Du ständig daran denkstWenn Dir Leute sagen, dass Du etwas wirklich gut kannst ...Dann ist es Deine Berufung!
WANN folgst DU deinem RUF?
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